Im Katastrophenfall zur Stelle – die Einsatzeinheit

Katastrophen ereignen sich bei uns zum Glück nur selten. Doch wenn etwas Schlimmes passiert, seien es Brände, Stürme, Flut oder Verkehrsunfälle, reicht es oft nicht, wenn Feuerwehr und Rettungsdienst anrücken. Gibt es viele Verletzte, mangelt es schnell an Material wie Tragen, Decken oder Medikamente. Bei schlechtem Wetter müssen überdachte Plätze, bei Dunkelheit Beleuchtung geschaffen werden. Diese Versorgungslücken schließen die so genannten „Einsatzeinheiten“ (EE).

Das DRK Grefrath stellt mit den Ortsvereinen St. Tönis und Willich die 4. Einsatzeinheit im Kreis Viersen. Sie besteht stets aus 33 Einsatzkräften. „Unterstützung können wir immer gebrauchen“, sagt Zugführer Frank Genenger. In Grefrath sind die Sanitätsgruppe, Techniktrupp und Führungsgruppe angesiedelt, dazu mittlerweile ein Teil der Betreuungsgruppe, die bisher vollständig in St. Tönis stationiert war.

Frank Genenger ist Zugführer 4. Einsatzeinheit

Die Mitglieder sind ständig abrufbar, müssen innerhalb von 30 Minuten einsatzbereit sein. Für längere Einsätze, die die Grefrather in der Vergangenheit schon zur Hochwasser-Hilfe nach Magdeburg oder Flüchtlingsbetreuung nach Dresden führten, sind bis zu sechs Stunden Vorbereitungszeit vorgesehen. Die Zahl der Einsätze schwankt – mal sind es drei, mal 15 in einem Jahr. 2019 gab es bereits bis zur Jahreshälfte drei Alarmierungen. Die Einsätze sind vielfältig. So haben die DRKler aus Grefrath bereits geholfen, Großveranstaltungen abzusichern, Patiententransporte bei einem Chemie-Unfall bereitzustellen oder Evakuierungen bei Bombenfunden durchzuführen.

Seit fast 40 Jahren ist Frank Genenger dabei. Durch seine Aufgabe ist er schon viel in Deutschland herumgekommen, hat unterschiedliche Menschen kennengelernt und beeindruckende Erfahrungen gemacht. „Heute engagieren sich viele gerne kurzfristig für Projekte“, stellt Frank Genenger fest. Das sei gut. „Aber es ist wichtig, dass es Menschen gibt, die die Einsatzkräfteausbildung mit sechs Wochenenden absolvieren und anschließend verlässlich an Einsätzen im Zivil- und Katastrophenschutz teilnehmen können.“ Daher wirbt das DRK auch in Grefrath um neue Helferinnen und Helfer.

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