Großübung von DRK, THW, MHD, Feuerwehr und Rettungsdienst in Grefrath

Am Samstag, 11.06.2022 haben ca. 70 Einsatzkräfte auf dem Grefrather NATO-Gelände eine Großübung absolviert. Beteiligt waren Kräfte der Einsatzeinheiten des Kreises Viersen aus Deutschem Roten Kreuz (DRK) und Malteser Hilfsdienst (MHD), des technischen Hilfswerkes (THW) der Feuerwehr Willich, des hauptamtlichen und des ehrenamtlichen Rettungsdienstes.

Der Massenanfall von Verletzten (MANV) bezeichnet eine Situation, bei der eine große Zahl von Betroffenen versorgt werden muss. Dies kann zum Beispiel bei Eisenbahnunfällen, großen Verkehrsunfällen, Bombenattentaten, großflächigen ABC-Einsatzlagen, Seuchen oder Flugzeugabstürzen der Fall sein. Um nicht nur Verletzte, sondern auch Erkrankte oder „nur“ betreuungsbedürftige Betroffene mit zu erfassen, wird manchmal das Kürzel MANV mit Massenanfall an Versorgungs- und Hilfebedürftigen assoziiert. 

Eine Katastrophe ist in der Abgrenzung zum MANV ein „über das Großschadensereignis hinausgehendes Ereignis mit einer wesentlichen Zerstörung oder Schädigung der örtlichen Infrastruktur, das im Rahmen der medizinischen Versorgung mit den Mitteln und Einsatzstrukturen des Rettungsdienstes alleine nicht bewältigt werden kann.“

Morgens wurden von 9:00 bis 12:00 Uhr die Führungskräfte der beteiligten Einheiten in das Szenario eingewiesen, um realistische Bedingungen zu schaffen. So waren auch die Mimen des Jugendrotkreuzes eingebunden, die in realistischer Notfalldarstellung (RND) besonders geschult sind und für die Rettungskräfte konkrete Verletzungen darstellen können, die zu diagnostizieren und zu versorgen sind.

Nach einem Mittagessen fand dann die eigentliche Übung statt. Die ehemalige NATO-Kaserne in Grefrath, die nur noch vom DRK genutzt wird, bot hierfür bestens Voraussetzungen: Verlassene Gebäude und Hallen ermöglichten z.B. die Simulation von Einsturzstellen und Bränden. Auch die zahlreichen Einsatzfahrzeugen konnten positioniert werden.

Das Lagebild stellt sich wie folgt dar: Nach einem Gebäudeeinsturz war eine große Anzahl von Verletzten und Vermissten gemeldet worden. Der Rettungsdienst wurde über diesen Einsatz informiert und nach einer ersten Inspektion der Einsatzstelle wurde ein MANV ausgelöst und hierzu weitere Kräfte wurden zur Verstärkung nachgefordert. Vor Ort waren ein Rettungsmittelhalteplatz einzurichten und ein Behandlungsplatzes aufzubauen. Hierbei wurde der AB-MANV (Abrollcontainer) der Feuerwehr Willich eingesetzt, der mit 7 t Gesamtgewicht, u.a. Versorgungszelten, Heizlüfter, Stromversorgung, Beleuchtungssatz und verschiedenen medizinischen Geräten für diese Einsatzlagen bereithält. Der ehrenamtliche Rettungsdienst war mit Rettungswagen und Krankentransportwagen im Übungsgeschehen eingebunden.

Die Planung, Organisation und Durchführung einer solchen Übung sind eine große Herausforderung. Ein besonderer Dank gebührt dem Übungsleiter Philipp Glaudo, der die die Übung ausgearbeitet hat und hier viel Zeit und Knowhow eingebracht hat.

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